Sie rückt näher heran. Sie fühlt sich so gut an! immer wieder stößt sie mit ihrem Becken gegen ihren Po, umschlingt mit den Armen von hinten her ihren Brustkorb, verschlingt sie, riecht an ihrem Schopf, vergraben ihre Nase in ihrem Haar. Mit jedem Stoß stößt sie sie weiter vorwärts, immer Näher in Richtung Bettrand.
„Was machst du da?“, lacht ihre Liebste amüsiert über die Bewegungen ihrer Partnerin.
„Du bist so weit weg, ich komme nicht näher heran!“
„Du hast mich doch bereits komplett umschlungen. Ich falle gleich vom Bett!“ Noch immer entlässt sie fröhliche Grunzlaute in Richtung Abgrund.
Aber die liebevolle Schlange beginnt unwillkürlich in Trauer zu verfallen. Mit jedem Heranrücken, entfernt sich ihre Liebe wieder. Der Raum verdrängt sie ohne Unterlass. Sie kommt nicht näher heran.
Das schwierige am Dasein als Schriftsteller ist die Exzentrik des Gefühls. Der Genuss verwandelt sich in Idee, die Idee drängt zur Schrift. Wie will man Kuscheln, wenn man es doch auch auf Papier könnte?


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