Morgen ist auch noch ein Tag

– Ist er nicht –

Morgen ist auch noch ein Tag.

Vorgenommen habe ich mir heute vieles. Schönes, wollte ich tun, auch Nutzloses. Doch gestalten wollte ich viel. Doch ich weiß: Die Zeit bleibt mir nur heute. Morgen ist keine Zeit.

Nächste Woche ist auch noch ein Tag.

Wie viel Zeit bleibt mir für die Liebe? Nicht nur gebundene, auch Leidenschaft, das Wort und das Bild, der Ausdruck, die Reflexion. Sehet meine Werke. Welche Werke?

Jede Woche bleibt bloß ein Tag.

Bloß ein Tag für die Welt, die täglich sich mir eröffnen mag. Fromme Wünsche, Ziele, Begehren. Ach, wie verabscheuenswert ist der morgige Tag. Und der drauf umso mehr.

Heute war der eine Tag.

Was habe ich bloß getrieben mit der Zeit? Ich sah einen Vogel, er flog davon in zeitloser Zeit, langsam bloß, doch zu fern, um ihn zu erreichen. Wenn ein Vogel lächeln kann, so tat er es, ehe er verschwand.

Morgen ist auch noch ein Tag.

Ich wünschte, es wäre ein anderer.

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Mark Erschüttert Autodidakt
Mark Erschüttert ist gelernter Kaufmann für Büromanagement, mehr wohl aber liebevoller Glücksritter und impulsiver Geist. Als Stiefpapa und Studienabbrecher lebt er im Grenzgängertum zwischen kritischem Utopismus und profanem Realismus. Zudem: Dialektiker. Humanist. Unitarier – mit einer metaphysischen Hoffnung auf das Beste: Die negativ deologische Yeshu’a im Blick. Musikalisch ist er interessiert am Goth – insbesondere am Postpunk und Dark Wave – ohne jedoch vom esoterischen Überschuss irgendeiner sogenannten „schwarzen Szene“ betroffen zu sein. In der Malerei genießt er den Surrealismus, das Unverständige dabei mehr, als das Kitschige, zum Klischee Geronnene. Doch duldet er kein Stillstehen, gibt sich bei Allem auch die Freiheit sich zu entwickeln und am Morgen das Gegenteil zu genießen – ob Jazz oder Pop Art. Seine weitestgehend autodidaktische Bildung, sowohl im Privaten, wie auch in politischen Organisationen, ist nahezu frei von institutionellem Kapital. Es bleibt ihm eine beschädigte Seele, die jedoch das Denken, wie das Fühlen liebt. Er ist zwar gerne für sich, schätzt doch sonders die Verbundenheit und das Leben, liebt dabei zuvorderst auch all jene Menschen, die ihn prägten und noch immer prägen.

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