Kein Geld für die Bücher, die ich noch brauche,
keine Zeit, für die Bücher, die ich schon habe,
kein Vertrauen in jene, die sie nicht lesen wollen.
Wie zornig es mich macht, wenn Leute von bloßem Bücherwissen schwätzen, als sei nur der Handschlag Wort genug.
Wenn sie von Gesprächen mehr zu lernen glauben, als von entfalteten Argumenten, die entstehen, sobald man das schreibende Gegenüber ausreden lässt.
Nicht selten aber lesen sie selbst ein, vielleicht zwei Bücher. Offenbarend und großartig zumeist. Woher aber wollen sie wissen, wie erhellend es ist, wenn sie sonst keines kennen?
Ich hörte sogar, man könne jedes Buch lesen und verstehen, wenn man schnell über die Wörter fliege, das ein oder andere Sätzlein dabei überspringe. So schaffe man mehr.
Das prägendste Buch meines Lebens dagegen verstand ich erst nach 5 Jahren und nach mehrfachen Anläufen unter zuhilfenahme diverser Sekundärliteratur.
Dieses Buch kostete mich etliche mehr.
Es gibt doch aber auch 15 Minuten Buchzusammenfassungen auf Blinkist. Wer dann ein kluges Buch nur langsam liest und fleißig dazu, die will nach jeder These des Sprechers denselben erdrosseln.
Jemand sagte mir neulich:
Echtes Wissen stehe nicht in Büchern. Es klingt wie eine Volksweisheit, es ist geflügeltes Wort – quellenlos bekannt.
Doch selbst aus miserablen Büchern, wenn wir sie als solche erkennen, lernen wir um die Kritik des Miserablen.
Spiele im Matsch und lies ein Buch. Aus beidem lernen wir. Dann lies vier weitere und Bau ein Haus.
Am Ende kritisieren wir den Fetischcharakter der Ware und reißen manifeste Mauern ein.
Aber lasst mich einfach lesen.


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