Kritik der Politik – Simulation

Immer wieder versuche ich Polit-Talk-Shows des ÖR zu schauen, um auf dem Laufenden zu bleiben.
Doch seit Jahren, vielleicht durch Jahrzehnte hindurch, empfinde ich nahezu jedes Mal furchtbaren Frust hierbei.

Natürlich kann man nicht erwarten, dass Menschen, auch professionelle, neutral sind. Auch, wenn sie es versuchen.
Im Gegenzug kann auch niemand durchweg kritisch sein, auch wenn es der Anspruch sein mag.

Aber wie regelmäßig Kritik mit Unhöflichkeit verwechselt wird und Neutralität mit Unterwürfigkeit ist kaum zu ertragen.

Komplexe Antworten werden abgeschnitten, auf Rhetorik herumgeritten, Pappkameraden zur Unkenntlichkeit aufgeblasen.

Mitunter teile ich sogar die Skepsis der Moderation dem Gast gegenüber, der ja tatsächlich allzu oft ein übler Geselle ist, und erachte diese erste trotzdem für starrköpfig.

Es liegt vielleicht im Format:
Will einmal jemand überführt werden ist es nicht vorgesehen längere Texte desselben zu studieren.
Bloße Zitate müssen reichen – nicht erst seit Twitter – oder simple Versprecher. Alles, damit der Zuschauer mitkommt, der dahingehend als Idiot vorgestellt sein muss.

Zugleich erscheinen aber gerade deshalb auch die Lügen der Gäste als so glaubhaft, weil der Moderation das nötige Werkzeug fehlt, um diese zu entlarven.

Dadurch wirkt der Interviewer allzu oft so wenig seriös, wie ein Winkeladvokat.

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Mark Erschüttert Autodidakt
Mark Erschüttert ist gelernter Kaufmann für Büromanagement, mehr wohl aber liebevoller Glücksritter und impulsiver Geist. Als Stiefpapa und Studienabbrecher lebt er im Grenzgängertum zwischen kritischem Utopismus und profanem Realismus. Zudem: Dialektiker. Humanist. Unitarier – mit einer metaphysischen Hoffnung auf das Beste: Die negativ deologische Yeshu’a im Blick. Musikalisch ist er interessiert am Goth – insbesondere am Postpunk und Dark Wave – ohne jedoch vom esoterischen Überschuss irgendeiner sogenannten „schwarzen Szene“ betroffen zu sein. In der Malerei genießt er den Surrealismus, das Unverständige dabei mehr, als das Kitschige, zum Klischee Geronnene. Doch duldet er kein Stillstehen, gibt sich bei Allem auch die Freiheit sich zu entwickeln und am Morgen das Gegenteil zu genießen – ob Jazz oder Pop Art. Seine weitestgehend autodidaktische Bildung, sowohl im Privaten, wie auch in politischen Organisationen, ist nahezu frei von institutionellem Kapital. Es bleibt ihm eine beschädigte Seele, die jedoch das Denken, wie das Fühlen liebt. Er ist zwar gerne für sich, schätzt doch sonders die Verbundenheit und das Leben, liebt dabei zuvorderst auch all jene Menschen, die ihn prägten und noch immer prägen.

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