Alien

Da war ein Gedanke, ein Gefühl, ein Beweis.

Wie ist es, ein Alien zu sein?

Das englische Wort für Entfremdung ist Alienation. Ich meinerseits, bin bereits ganz Alien geworden,
blicke mit leeren Facettenaugen durch eine Hülle aus Chitin, Citrin und Chinin. 

Jeden Tag mit Menschen zu reden, wie sie in fremden Zungen allzu irdisch dreinplappern, ist alienisch.
Was hat es auf sich mit ihrem Mangel an Substanz? Ihre Grammatik ist logisch, doch ohne Bedeutung.

Arbeit für Lohn, Gehalt oder Spesen, auch das ist alienisch. Hier stehe ich, tausche Geld gegen Ware,
nehme ihre Sprache an, während ich mich nach Vallis Vitae zurücksehne.

Von seinen Kollegen darüber überrascht zu werden, dass sie einen nicht überraschen können, ist alienisch.
Ihr gleichbleibendes Vorurteil spiegelt meine außerirdische Natur. Ihre Dynamik ist statisch.

Ein jeder könnte klüger, schöner, empathischer, gesünder und glücklicher sein, doch wollen sie kein Alien sein.
Ihre Augen sind feucht und trüb, von welchem Planeten mochten sie einst stammen?

Wie ist es aber, ein Alien zu sein?

Der Geist schwebt, das Empfinden fällt tiefer, Potential wird erkannt und Zerstörung geächtet.
Der Blick in den Himmel, bis tief unter See ist alienisch.
Sehet meinen langen Finger, der leuchtet, er zielt zwischen eure Augen.

Hört auf zu glauben ich sei noch ein Mensch.
Große Augen und finstere Blicke sind alienisch.
Zum Beweis spreche ich nur noch alienisch:

Gruleka manek, elas thop Kloroa.
Mein Name sei Pop.

Wie ist es, ein Alien zu sein?

Da war ein Gedanke, ein Gefühl, ein Beweis.

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Mark Erschüttert Autodidakt
Mark Erschüttert ist gelernter Kaufmann für Büromanagement, mehr wohl aber liebevoller Glücksritter und impulsiver Geist. Als Stiefpapa und Studienabbrecher lebt er im Grenzgängertum zwischen kritischem Utopismus und profanem Realismus. Zudem: Dialektiker. Humanist. Unitarier – mit einer metaphysischen Hoffnung auf das Beste: Die negativ deologische Yeshu’a im Blick. Musikalisch ist er interessiert am Goth – insbesondere am Postpunk und Dark Wave – ohne jedoch vom esoterischen Überschuss irgendeiner sogenannten „schwarzen Szene“ betroffen zu sein. In der Malerei genießt er den Surrealismus, das Unverständige dabei mehr, als das Kitschige, zum Klischee Geronnene. Doch duldet er kein Stillstehen, gibt sich bei Allem auch die Freiheit sich zu entwickeln und am Morgen das Gegenteil zu genießen – ob Jazz oder Pop Art. Seine weitestgehend autodidaktische Bildung, sowohl im Privaten, wie auch in politischen Organisationen, ist nahezu frei von institutionellem Kapital. Es bleibt ihm eine beschädigte Seele, die jedoch das Denken, wie das Fühlen liebt. Er ist zwar gerne für sich, schätzt doch sonders die Verbundenheit und das Leben, liebt dabei zuvorderst auch all jene Menschen, die ihn prägten und noch immer prägen.

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