Über Dämonen und Engel:
2020 stieß ich auf einen Clip aus den Oberflächen des Internets, dessen Inhalt ich an dieser Stelle noch einmal kurz wiedergeben mag:
Auf einem Podium evangelikaler Christen lauscht man der Geschichte des vom rituellen Satanismus bekehrten Angelo Nero zum erweckten Christentum.
Man sieht dabei zwei Obskurantisten, die sich über den Obskurantismus unterhalten.
Die Themen sind Mobbing, Depressionen und Wahnvorstellungen, allerdings aus dem Verständnis der Bilderwelt von Gottesgläubigen heraus.
Offenbar wird, dass Angelo Nero bloß von einer christlichen Sekte zur anderen konvertiert ist, nicht gerettet, doch bloß verschoben.
Denn hier wird ernstlich über Flüche und Teufel geredet, als wären sie Tatsachen.
So wird der Aberglaube vom Glauben nicht wegen seiner Falschheit angeklagt, sondern gerade wegen seiner Echtheit.
Denn der Satanist, so kann man hören, lag niemals falsch in seiner Inventur der Welt, er war bloß verführt von einer realen, aber bösen Macht.
Als Aufklärer jedoch schaut man sich das Spektakel an und wundert sich über die Verrückten im Internet, letztlich hat man aber alles auch schonmal gesehen.
Es ist greifbare Ideologie, doch nicht nur die der Satanisten, nicht nur die der Evangelikalen.
Hexen, Priester, Schamanen und Imame sind für viele kein Life Action Role Play, sondern völlig ernsthaft eingenommene Rollen.
Man kann sehr erfolgreich und angesehen damit werden, nicht auffallen, denn sie sind unter uns und sie sind in uns.
Es ist völlig normal.
Im Satanisten spiegelt sich der Dorfseelsorger.
Sie sind Gespenster, so wie wir alle.


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