Angelo Nero

Über Dämonen und Engel:

2020 stieß ich auf einen Clip aus den Oberflächen des Internets, dessen Inhalt ich an dieser Stelle noch einmal kurz wiedergeben mag:

Auf einem Podium evangelikaler Christen lauscht man der Geschichte des vom rituellen Satanismus bekehrten Angelo Nero zum erweckten Christentum.
Man sieht dabei zwei Obskurantisten, die sich über den Obskurantismus unterhalten. 
Die Themen sind Mobbing, Depressionen und Wahnvorstellungen, allerdings aus dem Verständnis der Bilderwelt von Gottesgläubigen heraus.

Offenbar wird, dass Angelo Nero bloß von einer christlichen Sekte zur anderen konvertiert ist, nicht gerettet, doch bloß verschoben.
Denn hier wird ernstlich über Flüche und Teufel geredet, als wären sie Tatsachen.
So wird der Aberglaube vom Glauben nicht wegen seiner Falschheit angeklagt, sondern gerade wegen seiner Echtheit.
Denn der Satanist, so kann man hören, lag niemals falsch in seiner Inventur der Welt, er war bloß verführt von einer realen, aber bösen Macht.

Als Aufklärer jedoch schaut man sich das Spektakel an und wundert sich über die Verrückten im Internet, letztlich hat man aber alles auch schonmal gesehen. 
Es ist greifbare Ideologie, doch nicht nur die der Satanisten, nicht nur die der Evangelikalen.
Hexen, Priester, Schamanen und Imame sind für viele kein Life Action Role Play, sondern völlig ernsthaft eingenommene Rollen.
Man kann sehr erfolgreich und angesehen damit werden, nicht auffallen, denn sie sind unter uns und sie sind in uns.

Es ist völlig normal.
Im Satanisten spiegelt sich der Dorfseelsorger.

Sie sind Gespenster, so wie wir alle.

Autoren-Avatar
Mark Erschüttert Autodidakt
Mark Erschüttert ist gelernter Kaufmann für Büromanagement, mehr wohl aber liebevoller Glücksritter und impulsiver Geist. Als Stiefpapa und Studienabbrecher lebt er im Grenzgängertum zwischen kritischem Utopismus und profanem Realismus. Zudem: Dialektiker. Humanist. Unitarier – mit einer metaphysischen Hoffnung auf das Beste: Die negativ deologische Yeshu’a im Blick. Musikalisch ist er interessiert am Goth – insbesondere am Postpunk und Dark Wave – ohne jedoch vom esoterischen Überschuss irgendeiner sogenannten „schwarzen Szene“ betroffen zu sein. In der Malerei genießt er den Surrealismus, das Unverständige dabei mehr, als das Kitschige, zum Klischee Geronnene. Doch duldet er kein Stillstehen, gibt sich bei Allem auch die Freiheit sich zu entwickeln und am Morgen das Gegenteil zu genießen – ob Jazz oder Pop Art. Seine weitestgehend autodidaktische Bildung, sowohl im Privaten, wie auch in politischen Organisationen, ist nahezu frei von institutionellem Kapital. Es bleibt ihm eine beschädigte Seele, die jedoch das Denken, wie das Fühlen liebt. Er ist zwar gerne für sich, schätzt doch sonders die Verbundenheit und das Leben, liebt dabei zuvorderst auch all jene Menschen, die ihn prägten und noch immer prägen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Translate »

You cannot copy this content of this page