Der Neid auf den Pappaufsteller

Tiefe zu Bitterkeit:

Je mehr Persönlichkeit, Haltung und Überzeugung, je mehr Gefühl, Reflexion und geistige Tiefe man erlangt, desto schmerzvoller mag man den Status des Peripheren erleben.

Man erlangt unbezahlte Eitelkeit, wertungeschätzte Arroganz, ein Leben in Armut, ungesehen, doch eingebildet. Unabhängig der Richtigkeit des eigenen Standpunktes weiß man sich erhaben, zugleich erniedrigt von der unterstellten, womöglich realen Hohlheit der Masse.

Man beginnt dem Schnösel zu neiden, der doch so viel mehr Augen auf sich ruhen hat, so viel mehr Finanzen, i.e. Möglichkeiten hat sein karges Potential zu entfalten, während das fruchtbare Selbst ohne lebenserhaltendes Wasser zu verdorren droht.

Es ist dies der Neid auf den Pappaufsteller.

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Renard Volant Romancier
Renard Volant schafft seine Werke vornehmlich im Genre der aufgeklärten Schauerromantik als Vertreter des Reasonable Gothic. Seine Schriften durchziehen morbide, philosophische, politische, erotische, wissenschaftliche, surreale, historische, religiöse und psychologische Themen, stets getragen vom Geiste eines hedonistisch-moralischen Universalismus. Die Themen seiner Arbeit umfassen Ebenen der Natur, der Gesellschaft und des Individuums, zentriert um die Frage nach der Freiheit, als In- und Jenseits der Notwendigkeit. Der Mord am gesellschaftlichen Gott und am Vaterland interessiert ihn ebenso grundlegend, wie das Ende der auferlegten Arbeit und des erzwungenen Todes selbst, was den Beginn aller wahren Leidenschaften bedeutete. Renard Volant ist ansonsten reine Negation. Er hat keinerlei Vergangenheit, dabei jedwede Zukunft.

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