Die Ressource des negativen Denkens

Hier sitze ich nun und will schreiben, was mich berührt. Doch ich fühle mich gehindert. Darum ein kleiner Kommentar vorweg:
Das große Problem an der Kritik am Stereotyp ist wohl, dass man sich selbst beginnt immer und überall als Klischee wahrzunehmen. Alles, was also die Intuition einer ans Herz legen will, wird abgestempelt als Produkt der Gesellschaft. Und das womöglich sogar zu Recht. Gerade aus diesem Grund habe ich also lange überlegt, ob ich meinen Einstand in die Commune Mondiale ausgerechnet mit der Widmung an einen Mann beginnen will.

Und ja, vielleicht machen mich die nächsten Zeilen tatsächlich bloß zu dem, was Pierre Bourdieu den schmeichelnden Spiegel nennt, wenn ich die Geschichte erzähle, wie ich Renard Volant kennenlernte, denjenigen, den ich fortan liebte und noch immer liebe.
Doch ich will nicht unfair sein, weder mir gegenüber noch meiner gelobten Bekanntschaft, denn bin ich Person genug, um fremden Einfluss großzügig anzuerkennen und besagter Schriftsteller doch auch Manns genug mich neben sich stehend als Seines- und Allergleichen zu respektieren, egal wie viel Bewunderung ihn durch mich trifft.
Und ich will freigiebig sein: Wir alle haben schmeichelnde Spiegel sicherlich verdient und bekommen diese doch zu wenig – ob frei von Geschlecht oder nicht.

Dies Folgende also schrieb ich für dich, Renard:

So sah ich ihn als Erstes grübelnd, an einem mittleren Sommertag, neben sich zwei dicke Bücher liegend -unberührt-, am großen Teich des Botanischen Gartens in Marburg sitzen.
Sein düsterer Blick, reglos, wie in Stein gemeißelt, richtete sich wohl auf die Frösche oder Schildkröten, auf und zwischen den Seerosenblättern liegend, in jedem Falle aber schien er nicht ganz bei sich zu sein. Die Sonne schien hell, es war angenehm warm, kaum eine Wolke trübte den Tag, farbenfrohe Blüten und umherschwirrende Insekten umringten den finsteren Fremden, als scheute es diesen nicht.
Heute weiß ich, dass er die Existenz dieses kleinen Getiers zwar aus ökologischem Ermessen durchaus akzeptiert, doch nicht allzu sehr schätzt. Es stört ihn. Vielleicht störte es ihn auch damals, auch, wenn ich es in keinster Weise hätte einsehen können.
Ich dagegen war froh darum, ich weiß es noch genau, beobachtete zuvor fröhlich das glänzende Kleid der Käfer und den erotischen Tanz der Libellen umeinander. Letztere bewundere ich in besonderem Maße, gerade den biegsamen Stabkörper der farbenfrohen Tierchen, der sich vom einen Moment zum nächsten von etwas allzu Phallischem zu einer runden, beinahe halbherzförmigen Gestalt drängen kann, als sei er aus dünnem Silikon gemacht.
Hinzu: Sie fliegen beim Sex. Was kann es da nur Schöneres geben?

Nun aber verlangsamte ich meine Schritte und beobachtete stattdessen ihn, den ruhigen Menschen, überhaupt nicht fliegend oder tanzend, möglichst unbemerkt, bloß aus der Ferne heraus.
Ich mache so etwas durchaus nicht selten. Ich versuche mich aber stets im Hintergrund zu halten, wenn ich anfange mich für spezifische Personen oder Gruppen in der Öffentlichkeit zu interessieren. Die Fantasie vermag mehr, desto weniger sie weiß, so vermeide ich es in der Regel mich mit meinen Anschauungsobjekten zu unterhalten. Ich denke, ich will sie vielmehr kennenlernen gerade ohne ihre Darstellung zu animieren, Hypothesen bilden, ohne sie bestätigen oder widerlegen zu lassen. Ich wünsche sie eher wie süße Äffchen, die ungestört im Baum herumklettern, zu erforschen.
Und wie ich so schreibe höre ich schon seine so vertraut gewordene Stimme mahnen: Menschen sind keine Äffchen. Ein bisschen, so meine ich allerdings, sind sie es schon. Nicht nur genetisch.

Doch dieser hier, ich erwähnte es bereits, war so tief befangen und unbeweglich entrückt, dass er nicht einmal bemerkte, dass ich mich auffällig unauffällig anschlich, um von hinter seinem Rücken heraus zu erspähen, was er wohl ursprünglich geplant hatte zu studieren.
Es lagen dort ein schweres, gewebebändiges Hardcoverbuch in blau – Karl Marx: Das Kapital, Band 3, die MEW-Fassung – und ein dickes, rotes Paperback Taschenbuch – Charles de Montesquieu: Vom Geist der Gesetze.

Ich begann, aufgemuntert durch seine irritationslose Versenkung, mehr und mehr den Fremden zu umrunden, mittlerweile gleichgültig, ob er mich bemerkte, legte dabei eine bewusst verspielte Pose ein, als überzeichnete ich absichtlich (was ich auch tat) eine neugierige Passantin (die ich auch war), um nicht in die Verlegenheit zu kommen unfreiwillig ertappt zu werden.
Ich forcierte es. Warum auch immer.

Renard war (und ist) ein durchaus schön gezeichneter, junger Mann, lockig, spitzes Kinn, dunkle Haare. Sein Bart war voll, aber recht kurz getrimmt, definiert. Passend zu seinem trüben Ausdruck trug er nur Schwarz, geschmückt lediglich durch wenig glänzendes Metall.
Ich muss hierbei zwar erwähnen, dass ich ihm hierdurch seinen Hang zum Morbiden bereits ansehen konnte, doch übertrieb er es nicht allzu sehr mit irgendwelchen Szeneinsignien. Er trug nämlich keine.
Zuerst erwartete ich eigentlich irgendwelche Patches, Bandlogos mit wildem Wurzelgeflecht oder zumindest ein paar Totenschädel. Doch nichts dergleichen fand ich. Wie ich später erfuhr, war er nicht einmal Metaler, was ich ihm zu diesem Zeitpunkt aber noch unbewusst unterstellte.

Was trug er nun aber?
Ein schwarzes Hemd, enge Hosen, hohe Stiefel. Dazu ein Lederchoker mit Silberherz, auf seiner Brust eine schmale Kette ohne Anhänger.
Er war wohl der erste Mann, den ich kennenlernte, der so ein Halsband trug. Ich kannte damals seinen Freund und Mitkommunarden Mark Erschüttert noch nicht, der wohl als Erster von Beiden auf diesen Trichter kam.
Heutzutage tragen wir alle drei das Ding. Ich weiß: Es hat etwas von Kult oder Gang – oder wenigstens von Jugendsünde, trotz unseres Alters. Aber ich kann nicht anders, es hat einfach etwas.

Zurück aber zur Szene: Endlich bemerkte er mich und wandte sich mir zu. Ich war überrascht, als er verlegen lächelte. Irgendetwas in mir hatte wohl befürchtet, er wäre irgendwie sauer auf mich, würde mich grimmig, wie zuvor das Wasser, anfunkeln, wortlos oder gar bellend, wie ein aufgescheuchter Wachhund.
Aber nein, er war nett, beinahe handzahm, freute sich aufrichtig mich zu sehen. Als würde er mich längst kennen.

„Huch“, sagte er amüsiert, als er meinen gebückt hervortretenden Körper bemerkte, „Hallo, du“.
„Entschuldige“, fing ich an, „ich hoffe, ich störe nicht“.
„Keineswegs“ (er sagte wirklich keineswegs), „kann ich dir helfen?“
„Um ehrlich zu sein wollte ich mich nur hierher setzen“, log ich, als gäbe es nicht vier weitere, leere Bänke um uns herum, „ich hoffe das macht dir nichts aus?“
„Kein Problem“.
Er hatte ein wirklich schönes Lächeln. Es kam von Herzen. Und sobald ich es erblickte kribbelte es in mir, ohne, dass ich hätte sagen können wieso. Es fühlte sich an, als hätte ich es mir gewünscht – und bekam es sogar geschenkt! Und zudem noch mehr: Ich glaube auch – und bin mir sicher – dass er mich kurz abgecheckt hatte, auch, wenn er es bis heute bestreitet. Denn sein Blick wanderte für Sekunden nur über meinen Körper und er schien sodann noch breiter zu Strahlen. Ich weiß natürlich selbst, dass ich ein schöner und attraktiver Mensch bin, aber er sollte es doch auch wissen und wahrnehmen. Es wäre schließlich recht öde, wenn nur ich es wüsste.

Jetzt aber stockte das Gespräch. Ich begann doch tatsächlich unsicher zu werden (zu meinem Glück allerdings – er auch). So hatte ich mich nun also aus der Deckung herausgewagt, ohne groß zu überlegen, was ich eigentlich vorhatte und da saßen wir also.
Ich sah mich allerdings in der Bringschuld. Denn war ich es nicht gewesen, die ihn auflauerte? Oder verhielt es sich umgekehrt? Musste jetzt nicht womöglich er, da ich mich ihm anbot, diese Gelegenheit aufgreifen, damit es zu einem Konsens überhaupt erst kommen konnte? Und während ich hierrüber eilig nachgrübelte, so entwich mir das Blut aus dem Kopf. Renard hatte volle Lippen und dunkel umrandete, klare Augen, grün. Ich erinnere mich, dass ich sie alle nur noch küssen wollte – Mund und Lider. Ohne ihn zu kennen.

„Was liest du?“, wollte ich also wissen, beinahe ohne selbst zu verstehen, was ich überhaupt sagte. Streng genommen las er ja auch gar nicht.
„Ach“, sagte er, „ein Freund von mir hat mir Bücher ausgeliehen, aber gerade komme ich nicht dazu sie zu lesen.“
„Hast du Stress?“, fragte ich, als sei es die einzige logische Folgerung.
Aber er lachte munter auf, als hätte ich einen Witz gemacht. Ich fragte mich, wo der finstere Blick hin verschwunden war.
„Ich habe nicht viele Pflichten“, antwortete er beschwingt, „Geld dafür zwar auch nicht, aber es geht schon“.
Das freute mich zu hören. Ich versuchte zu kombinieren, bildete Annahmen, jedoch dieses Mal ohne die Sicherheit, aufgrund mangelnder Prüfung Recht behalten zu dürfen. Ich hielt ihn zunächst eher für eine Art Lebenskünstler, der sich nichts aus Materiellem machte und sich einfach vom Wind tragen lässt, wie ein irgendwie düsterer, aber doch recht klassischer Hippie. Weit gefehlt.

„Du scheinst ein positiver Mensch zu sein“, entfuhr es mir also, völlig überrumpelt von der Situation, in die ich mich selbst hineinmanövriert hatte. Solange er lachte, so dachte ich, mache ich alles richtig. Und in der Tat: Wieder stieß er laute Freude aus, feixend über meinen unfreiwilligen Scherz!
„Mitnichten!“ (er sagte wirklich mitnichten), „ich bin absolut negativ!“
Ich war völlig verwirrt.
„Das tut mir Leid zu hören“, sagte ich unvermittelt, aber völlig deplatziert zur gelöst wirkenden Stimmung des Sonderlings.
„Das muss es nicht“, sagte er, „ich bin einfach der Überzeugung, dass der Mensch Schönes verdient hat. Dann muss man negativ sein.“
„Aha“, sagte ich. Ich bin wirklich nicht doof, überhaupt nicht. Doch hier fühlte ich mich so. Ich verstand gar nichts mehr.

An dieser Stelle ist es vielleicht sinnvoll etwas mehr über mich selbst zu verraten: Ich bin durchweg positiv. Also im Sinne eines optimistischen Gemüts.
Ich genieße das Leben, bin voller Energie und hatte noch nie Probleme damit etwas zu tun. Damit bin ich wohl aber das Gegenmodell zu Renard und ebenso Mark, die doch je auf eigene Weise mit ihren inneren Dämonen zu kämpfen haben. Ich halte mich auch nicht für naiv, weiß tatsächlich um vieles, was schlecht läuft in der Welt, doch war und ist es durchaus schwer für mich diese tiefgehende Lähmung nachzuvollziehen, die die beiden regelmäßig heimsucht. Doch diese erste Begegnung mit Renard brachte mir dieses, ich nenne es mal ‚Konzept‘ ein Wenig näher.

„Wie meinst du das?“, wollte ich also wissen.
„Nunja, ich will nicht in den ersten paar Sätzen, die ich mit dir teile, mit der Shoah kommen, man könnte das gewiss auch anders begründen…“, er verhaspelte sich etwas. Und ja, ich rechnete nicht damit, aber er war in diesem Moment bereits mit der Shoah gekommen. Und ich gebe zu, dass vor diesem Hintergrund Positivität sicherlich wenig gerechtfertigt wäre.

So führte er fort: „Ich will sagen – und es mag zynisch klingen, ist aber gewiss nicht als nihilistischer Witz gemeint – ein jüdischer Emigrant soll einmal gesagt haben, dass die Optimisten nach Auschwitz kamen und die Pessimisten nach Beverly Hills. Ich weiß leider nicht mehr, wer es war (es wird wohl Billy Wilder zugeschrieben), aber es bringt etwas auf den Punkt. Etwas Grundsätzliches.“
Meine neue Bekanntschaft, gerade noch so erfrischt und lebendig, war nun wieder vollkommen ernst, auch, wenn seine Augen unsicher von Teich zu mir, von mir zu Teich huschten.
Es ging tatsächlich schnell, dass ich im Gespräch mit Renard Volant zu eben solchen niederdrückenden Themen gelangte, die doch nicht unbedingt den Alltag bestimmen sollten. Und doch wird es mir seither immer wieder so ergehen. Und wieso auch nicht? Sinnvoll ist es allemal.

„Ich verstehe“, sagte ich, „bist du Jude?“
„Nein“, erwiderte er, „das ist auch nicht nötig. Ich liebe jüdische Philosophie und schätze ihren Einfluss auf meinen Denken. Aber zuallererst bin ich gegen Auschwitz. Das besteht unabhängig voneinander. Bist du denn Jüdin?“
„Nein“, sagte ich, komischerweise irritiert über die Frage. Es hätte ja immerhin sein können.

Nach einem kurzen Schweigen richtete ich erneut meine Stimme an ihn, während dieser schon wieder in eine unbekannte Leere vor sich her starrte.
Ich war erleichtert, als er erneut, wenn auch zaghafter, als zuvor, lächelte, vielleicht, um mir ein andauerndes Willkommen im Gespräch zu heißen. Und wieder pflückte ich es, wie ein unterzuckertes Kind.
„War es dass, worüber du gerade nachdachtest, ehe ich zu dir kam?“
„Nein“, sagte er, „ich weiß nicht mehr… ich glaube ich war einfach in Entengrütze begraben.“
Seine Mundwinkel zogen sich geradlinig zurück, wie er es häufig zu tun pflegt, wenn er einen schrägen Vergleich tätigt oder ironisch ist. Ich mag das. Es hat etwas… Schelmisches.

„Also, zurück zur Negativität… Du willst also vorbereitet sein, wenn etwas geschieht?“, versuchte ich zusammenzufassen, endlich wieder etwas selbstsicherer und voll bei der Sache.
„Nunja, sicher, das auch. Vor Allem aber will ich, dass nichts schön geredet wird. Ich will glücklich sein, durchaus, wie ich auch will, dass alle Menschen glücklich sind. Aber es sind Dinge passiert – und passieren noch immer – die sind nicht zu verzeihen. Positives Denken fühlt sich dann wie Unrecht an, verstehst du? Glück ist in diesem Sinne ein Trotz. Kein Wegen.“
„Ich verstehe“ (tat ich nicht), „aber was gibt dir dann Kraft? Wie kommst du durch den Tag?“

Nun war auch er wieder ganz bei mir, offen, fröhlich, wunderschön im Lachen.
„Ich glaube… es ist die Möglichkeit. Ein Freund von mir sagt immer, dass er das Beste für möglich und das Schlimme für wahrscheinlich hält. Das ist sicherlich nicht sonderlich viel, aber er hat etwas formuliert, das ich ähnlich sehe. Und letztlich steckt dort, wie ich glaube, mehr Potential, mehr Glaube an das Gute drin, als die meisten Optimisten es auszudrücken wagen. Ich gehe bloß in beide Richtungen der Erwartung. Simultan.“
„Das klingt anstrengend“, sagte ich.
„Das ist es“, sagte er, wieder mit seinem neckischen Schelmengrinsen. Ich wäre ihm beinahe an den Hals gesprungen, warum auch immer. Vielleicht roch er gut.

Ich kann aber nicht anders als zu fühlen, dass es letztlich dieser Gesichtsausdruck war, subtil, verspielt, niedlich, klug, zurückhaltend, gewissermaßen böse, zugleich aber gutherzig und so vieles zugleich, der mich wohl am meisten fesselte.
Als ich also am Nachmittag mit seiner Nummer im Handy nach Hause fuhr, lag es wohl am ehesten, wenn nicht ausschließlich, an diesem Blick.

„Es war ein schönes Gespräch, danke dafür“, verabschiedete er sich höflich bei mir, als ich mich irgendwann aufmachte. Er wollte mehr, ich spürte es, mir ging es genauso. Doch ich wollte die Spannung noch ein Wenig genießen, ehe ich ihn zu mir einladen würde, um der Aufregung tatsächlich nachzugehen.
„Danke dir auch“, sagte ich, „und danke, dass du mir die Ressource des negativen Denkens nähergebracht hast“.
Ich versuchte ein ähnliches Grinsen, wie seines, ich glaube aber, es war recht schräg. Doch ich entlockte dem mir in so kurzer Zeit so unvorstellbar vertraut gewordenen Gesicht, das heute Mittag noch so finster dreinblickte, ein enthusiastisches Scheinen, dass mich beinahe daran hinderte, tatsächlich zu gehen. Meine Beine konnten mich kaum halten. Das war mir noch nie passiert (auch, wenn ich zuvor sicherlich bereits verliebt gewesen war und Begierde und Anziehung sehr gut kannte).

Und doch fuhr ich. Und schrieb ihm am Abend.

Renard will an dieser Stelle noch einmal klargestellt wissen, dass wir nicht nur über ihn und seine Ansichten gesprochen haben an jenem Tag. Meine eigenen Offenbarungen fand ich allerdings, aus der Natur der Sache heraus, weniger interessant, weshalb ich sie hier schlicht weggelassen habe.
Außerdem haben wir mittlerweile ziemlich heißen Sex. True Story.
(Vielleicht auch im botanischen Garten?)

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Liora Bina Dēmiourgá
Liora Bina ist Utopistin und Gestalterin. Sie sieht Bewegung, Fortschritt und Potenzial, auch dort noch, wo das Verhängnis sie Lügen straft, verbindet sie Licht und Masse zu neuen Formen des bloß verzüglichen Glücks. Sie liebt das Lebendige, das Wachsende und sich Entfaltende – genauso wie das Konstruierte und Gekünstelte im Vollzug ihres Werkes. Technik und Natur, Liebe und Geist sind ihr leidenschaftliches Bündnis. Liora fragt. Aus Zweifel und Neugier. Sie will verstehen, was funktioniert, gelingt und Hoffnung wachsen lässt. Sie schreibt nicht mit Leichtigkeit, doch mit ernster Verspieltheit im zarten Spott gegenüber jeglicher Resignation. Ihre Worte sind Wege, ihre Gedanken Brücken.

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