Dunkelheit

In Dunkelheit sieht man anders.
Wer es gewohnt ist in großen Schritten auf erkennbare Ziele zuzulaufen, der erscheint die Umgebung, die nur im Umhertasten erforscht werden kann, als vergrößert.

Die Wege sind weiter, die Hindernisse dagegen näher. Die manifeste Welt verschwindet hinter Schatten, während sich die bloß mögliche im Raume ausbreitet.
Man ist zwar zum Traume hin aufgerückt, ist der Realität dabei im höheren Maße ausgeliefert.
Wenn das Aufschlagen der Augen keinen Unterschied mehr zeitigt, löst sich die Grenze zwischen Innen und Außen auf.

Der Körper tastet sich durch sich hindurch.

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Renard Volant Romancier
Renard Volant schafft seine Werke vornehmlich im Genre der aufgeklärten Schauerromantik als Vertreter des Reasonable Gothic. Seine Schriften durchziehen morbide, philosophische, politische, erotische, wissenschaftliche, surreale, historische, religiöse und psychologische Themen, stets getragen vom Geiste eines hedonistisch-moralischen Universalismus. Die Themen seiner Arbeit umfassen Ebenen der Natur, der Gesellschaft und des Individuums, zentriert um die Frage nach der Freiheit, als In- und Jenseits der Notwendigkeit. Der Mord am gesellschaftlichen Gott und am Vaterland interessiert ihn ebenso grundlegend, wie das Ende der auferlegten Arbeit und des erzwungenen Todes selbst, was den Beginn aller wahren Leidenschaften bedeutete. Renard Volant ist ansonsten reine Negation. Er hat keinerlei Vergangenheit, dabei jedwede Zukunft.

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