Licht vom Licht

Ein Grabstein für Renard Volant

Ich mag nicht vergehen.

Und doch komme ich nicht umhin mir ab und an meinen Grabstein zu planen – pompös und verdichtet, wie meine Seele:

Ein steinerndes Buch, aufgerichtet.

Linkerseits gehalten von der Göttin Aphrodite, die um mich weint, meinen Tod beklagt.

Ihr gegenüber wacht Pallas Athene, ihr Speer kraftvoll erhoben, die Eule auf ihrem Schild.

Zuoberst, auf dem Rande des Buches, schläft mein Wappentier, der lederbeflügelte, schwarze Fuchs.

Jerichos Rose, verdorrt, doch stets lebendig, krönt sein entspannt darliegendes Haupt.

Das Symbol meines Glaubens, der unitarische Flammenkelch, ziert die Inschrift meines Buches, auf dem geschrieben steht:

„Renard Volant,
Licht vom Licht,
Geboren,
Gestorben,
Doch kehre ich wieder.“

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Renard Volant Romancier
Renard Volant schafft seine Werke vornehmlich im Genre der aufgeklärten Schauerromantik als Vertreter des Reasonable Gothic. Seine Schriften durchziehen morbide, philosophische, politische, erotische, wissenschaftliche, surreale, historische, religiöse und psychologische Themen, stets getragen vom Geiste eines hedonistisch-moralischen Universalismus. Die Themen seiner Arbeit umfassen Ebenen der Natur, der Gesellschaft und des Individuums, zentriert um die Frage nach der Freiheit, als In- und Jenseits der Notwendigkeit. Der Mord am gesellschaftlichen Gott und am Vaterland interessiert ihn ebenso grundlegend, wie das Ende der auferlegten Arbeit und des erzwungenen Todes selbst, was den Beginn aller wahren Leidenschaften bedeutete. Renard Volant ist ansonsten reine Negation. Er hat keinerlei Vergangenheit, dabei jedwede Zukunft.

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