Naiv oder zynisch

Der öffentliche Diskurs als Falle

Der öffentliche Diskurs war schon immer schief. Es wird aber immer schlimmer damit.

Man stellt konsequent die falschen Fragen, weil man entweder kein tugendhafter Demokrat mehr sein will oder weil man die naive Demokratie durch Unsinn schützen will.
Das funktioniert in etwa folgendermaßen (exemplarisch):

  1. Entweder seien alle Geflüchteten eine gesellschaftliche Bereicherung – oder sie gehörten abgeschoben, weil sie für Unsicherheit sorgten.
  2. Arbeitslose seien entweder alle bemüht – oder sie gehörten erzogen und sanktioniert.
  3. Israel (oder vergleichbare Verbündete im Konflikt) führten gerechte und moralisch ausgeführte Kriege – oder ihnen sei die Unterstützung zu versagen.

So oder so führt der eingeschlagene Weg in die Bredouille:
Ein Problem gärt zur Katastrophe oder die Akteure, als Träger der Demokratie, gehen katastrophal zu Grunde.
Ein ehrliches Interesse an einem demokratischen Fortschritt führte dagegen zu folgenden Fragen:

  1. Welche Bedingungen müssen geschaffen werden, um das Recht auf Asyl aufrecht erhalten zu können und Kriminalität/Terror zugleich zu bekämpfen (auch präventiv)?
  2. Was muss geschehen, um notwendige Arbeit attraktiver zu gestalten und überflüssige zu entsorgen?
  3. Was benötigt der israelische Partner (oder ein vergleichbarer Verbündeter), um einen nachhaltigen und zivilfreundlichen Sieg über den politisch-autoritären Islam zu erringen?

Diese Fragen werden nicht gestellt.
Nirgends.

Beide Seiten fliehen damit aus der Mühe der Vermittlung.
Es geht nicht um das Problem, sondern um das Lager.

Autoren-Avatar
Mark Erschüttert Autodidakt
Mark Erschüttert ist gelernter Kaufmann für Büromanagement, mehr wohl aber liebevoller Glücksritter und impulsiver Geist. Als Stiefpapa und Studienabbrecher lebt er im Grenzgängertum zwischen kritischem Utopismus und profanem Realismus. Zudem: Dialektiker. Humanist. Unitarier – mit einer metaphysischen Hoffnung auf das Beste: Die negativ deologische Yeshu’a im Blick. Musikalisch ist er interessiert am Goth – insbesondere am Postpunk und Dark Wave – ohne jedoch vom esoterischen Überschuss irgendeiner sogenannten „schwarzen Szene“ betroffen zu sein. In der Malerei genießt er den Surrealismus, das Unverständige dabei mehr, als das Kitschige, zum Klischee Geronnene. Doch duldet er kein Stillstehen, gibt sich bei Allem auch die Freiheit sich zu entwickeln und am Morgen das Gegenteil zu genießen – ob Jazz oder Pop Art. Seine weitestgehend autodidaktische Bildung, sowohl im Privaten, wie auch in politischen Organisationen, ist nahezu frei von institutionellem Kapital. Es bleibt ihm eine beschädigte Seele, die jedoch das Denken, wie das Fühlen liebt. Er ist zwar gerne für sich, schätzt doch sonders die Verbundenheit und das Leben, liebt dabei zuvorderst auch all jene Menschen, die ihn prägten und noch immer prägen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Translate »

You cannot copy this content of this page