Der öffentliche Diskurs als Falle
Der öffentliche Diskurs war schon immer schief. Es wird aber immer schlimmer damit.
Man stellt konsequent die falschen Fragen, weil man entweder kein tugendhafter Demokrat mehr sein will oder weil man die naive Demokratie durch Unsinn schützen will.
Das funktioniert in etwa folgendermaßen (exemplarisch):
- Entweder seien alle Geflüchteten eine gesellschaftliche Bereicherung – oder sie gehörten abgeschoben, weil sie für Unsicherheit sorgten.
- Arbeitslose seien entweder alle bemüht – oder sie gehörten erzogen und sanktioniert.
- Israel (oder vergleichbare Verbündete im Konflikt) führten gerechte und moralisch ausgeführte Kriege – oder ihnen sei die Unterstützung zu versagen.
So oder so führt der eingeschlagene Weg in die Bredouille:
Ein Problem gärt zur Katastrophe oder die Akteure, als Träger der Demokratie, gehen katastrophal zu Grunde.
Ein ehrliches Interesse an einem demokratischen Fortschritt führte dagegen zu folgenden Fragen:
- Welche Bedingungen müssen geschaffen werden, um das Recht auf Asyl aufrecht erhalten zu können und Kriminalität/Terror zugleich zu bekämpfen (auch präventiv)?
- Was muss geschehen, um notwendige Arbeit attraktiver zu gestalten und überflüssige zu entsorgen?
- Was benötigt der israelische Partner (oder ein vergleichbarer Verbündeter), um einen nachhaltigen und zivilfreundlichen Sieg über den politisch-autoritären Islam zu erringen?
Diese Fragen werden nicht gestellt.
Nirgends.
Beide Seiten fliehen damit aus der Mühe der Vermittlung.
Es geht nicht um das Problem, sondern um das Lager.


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