Notwendigkeit und Zwangsläufigkeit

Eine Kategorie zum besseren Verständnis:

Hinweis des Autors vom 19.10.2024: Aufgrund der automatischen Übersetzung aus dem Deutschen in eine andere Sprache, kann es sein, dass die grundsätzliche, begriffliche Unterscheidung, die hier gemacht werden soll, fehlgeht. Sollten also Begrifflichkeiten, die unterschiedliche sein sollten, synonym verwendet werden, so liegt dies an dieser Tatsache und bitte ich mitzudenken.

Gesellschaftliche Phänomene werden oft, insbesondere im Marxismus, aber auch im Alltag durch Konservative, als notwendig bezeichnet.
Hier muss man in der Analyse scharf trennen: Ist etwas ’natürlicherweise‘ oder aber gesellschaftlich notwendig?
Ich schlage vor das begrifflich zu trennen:

Notwendig ist alles, was sich aus der Natur oder dem beschränkten gesellschaftlichen Wissen (Stand der Wissenschaft) ergibt.
Wenn viele Menschen z.B. lediglich wissen wie man sammelt und jagt, aber wegen Umweltbedingungen, wie Klima, wenig Fleisch oder Pflanzen vorkommen, ist es notwendig, dass Menschen verhungern.

Demgegenüber steht das, was ich Zwangsläufigkeit nenne:
Hier handelt es sich um Notwendigkeit, die lediglich durch die Organisation der Menschen selbst entsteht, aber nach Stand der Technik und den gegebenen Ressourcen, nicht gegeben ist.
Unterliegt jemand z.B. personaler Herrschaft und bekommt trotz Überfluss zu wenig Rationen zugeteilt, so folgt hier das Verhungern zwangsläufig, aus herrschaftlicher, i.e. gesellschaftlicher Gewalt.

Nun ergibt sich aus der Analyse kapitalistischer Produktionsweise, dass diese sehr effizient ist, was – nach dieser Unterscheidung – die fundamentalsten Notwendigkeiten angeht.
Notwendigkeiten zur Armut, Krankheit, Tod und auch die Notwendigkeit für seinen Lebensunterhalt durch Arbeit sorgen zu müssen, werden, wenn zwar nicht abgeschafft, so doch stetig verringert (wenn die natürlichen Grundlagen nicht durch Krieg oder ökologischen Raubbau zerstört werden).
Zugleich aber vermehrt sich die Zwangsläufigkeit desselben, allerdings nicht, wie im vorangegangenen Beispiel, in Form personaler Herrschaft, sondern aus der Konkurrenz um Kapital heraus.

Ein Teil der Arbeit wird gesamtgesellschaftlich vielleicht durch neue Technik überflüssig gemacht, der individuelle Arbeiter, als gesellschaftliche Monade aber, benötigt weiterhin die gleiche Arbeit, um ein Einkommen zu generieren.

Der Sozialismus nun hätte die Aufgabe, wie im Kapitalismus auch, die Notwendigkeit zu verringern, zugleich aber, anders als im Kapitalismus, auch die Zwangsläufigkeiten zur Not.
Umgekehrt ausgedrückt:

Der Sozialismus soll das Reich der Freiheit errichten.

Die Notwendigkeit, die bleibt (notwendige Arbeit, inkl. Carearbeit) muss, wie die Gesellschaft selbst, demokratisiert werden, unter Vereinbarkeit öffentlicher und individueller (Lebens-)Planung.

Das wäre wirkliche Freiheit im Doppelsinne:

Freiheit in der Notwendigkeit und Freiheit von der Notwendigkeit, sowie der Zwangsläufigkeit.

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Mark Erschüttert Autodidakt
Mark Erschüttert ist gelernter Kaufmann für Büromanagement, mehr wohl aber liebevoller Glücksritter und impulsiver Geist. Als Stiefpapa und Studienabbrecher lebt er im Grenzgängertum zwischen kritischem Utopismus und profanem Realismus. Zudem: Dialektiker. Humanist. Unitarier – mit einer metaphysischen Hoffnung auf das Beste: Die negativ deologische Yeshu’a im Blick. Musikalisch ist er interessiert am Goth – insbesondere am Postpunk und Dark Wave – ohne jedoch vom esoterischen Überschuss irgendeiner sogenannten „schwarzen Szene“ betroffen zu sein. In der Malerei genießt er den Surrealismus, das Unverständige dabei mehr, als das Kitschige, zum Klischee Geronnene. Doch duldet er kein Stillstehen, gibt sich bei Allem auch die Freiheit sich zu entwickeln und am Morgen das Gegenteil zu genießen – ob Jazz oder Pop Art. Seine weitestgehend autodidaktische Bildung, sowohl im Privaten, wie auch in politischen Organisationen, ist nahezu frei von institutionellem Kapital. Es bleibt ihm eine beschädigte Seele, die jedoch das Denken, wie das Fühlen liebt. Er ist zwar gerne für sich, schätzt doch sonders die Verbundenheit und das Leben, liebt dabei zuvorderst auch all jene Menschen, die ihn prägten und noch immer prägen.

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