Es lässt mich nicht los
Mir erschien jüngst ein Bild des Kosmos als prozessierender Gott.
Betrachten wir das aktuell erforschte und inventierte Universum aus der Sicht Spinozas:
Gott als Natur wird also geboren, wächst heran, prozessiert zu negentropen Erscheinungen in der Leere der eigenen Seele, gebiert Sterne und Sternenhaufen, bringt schließlich in sich Leben hervor, später sogar Bewusstsein und Kultur.
Dieser Geist mag sich verbreiten oder lokal verkümmern – die Zeit mag es zeigen – doch letztlich stirbt Gott voraussichtlich den eigenen Kältetod; und mit ihm sein Geist.
Warum das Ganze?
Der glühende Gott wird so zum lebenden Gott… und wird zum erfrorenen Gott.
Wenn wir Menschen – und ich als solcher – Teil von des Höchsten Reflexion sind, die Selbsterkenntnis der Substanz, so muss Gott verzweifeln, ob seines eigenen Schicksals.
Denn er weiß, weil ich weiß, um seine Sterblichkeit und will doch leben, will denken, will lieben – so wie wir es tun, die göttlichen Wesen, der Geist der Substanz.
Und er will nicht leiden, bringt doch aber den Schmerz notwendigerweise hervor im bald bloß vergeblichen Kampf um immer komplexere Ordnung im stetig anwachsenden Chaos, das schließlich doch siegen muss.
Wir müssen uns Gott wohl als von den Göttern bestraft vorstellen.


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