Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz fühlt sich besonders klug, wenn er schelmisch fragt, ob uns die Arbeit ‚mittlerweile‘ nur die unangenehme Unterbrechung der Freizeit bedeute.
Achselzuckend steht man da, fühlt sich mitnichten bei einem Irrtum ertappt, sondern denkt sich lediglich ganz still und stumm: „Jupp“.
Und tatsächlich wusste bereits Aristoteles, dass Arbeit nicht zur Freiheit tauge und delegierte diese daher an das Sklaventum.
Kein wahrer Demokrat würde diese Lösung nun konsequenterweise mehr präferieren, höchstens solche, die es bloß vorgeben zu sein.
Doch klar ist zu benennen, dass Arbeit entweder – mehr oder weniger – mühevolle Notwendigkeit oder qualvollen Zwang darstellt.
In der noch immer gegenwärtigen Formation des Kapitalismus ist sie auf spezifische Weise sogar beides.
Nehmen wir doch aber die menschlichen Bedürfnisse endlich einmal ernst und gestehen uns ein, dass nicht alles, was sein muss, deswegen auch schön ist.
Vielleicht könnte man es dann sogar immanent im Mindesten ein Wenig erleichtern und verkürzen.
Sollten wir dann aber auch noch betrachten und analysieren was bloß deshalb sein muss, weil spezifische Bedingungen es dieserart ernötigten – so wären wir an gänzlich anderer Stelle im Denken und Wünschen angelangt.
Solche Kritik der Gesellschaft letztlich entspräche allerdings der völligen Unmöglichkeit eines jeden Regierungschefs – was freilich die Regierungskunst unserer Zeit geradezu definiert.



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