Wertvoll

Kurze Gedanken zu Depeche Mode – Precious:

 Es findet sich zuweilen auch ein Stück Philosophie in massenkulturellen Gütern.

Es gibt da diesen Vers in dem Lied Precious von Depeche Mode, der mich trotz meines praktischen Atheismus immer wieder zutiefst berührt:

„If god has a masterplan that only he understands / I hope it’s your eyes he’s seeing through“

Angenommen wird hier ein klassisches Gottesbild: Eine bürokratische Entität, die alles im Vorhinein weiß, ein jedem Menschen seinen Platz zuweist und alle Dinge so plant, dass sie unausweichlich auch so eintreten.
Diese allmächtige Instanz, so die Forderung, möge jedoch zurücktreten hinter die Subjektivität des Individuums, das das ihm zugetragene Leid real erfährt und in seiner Erfahrung mehr zu sehen vermag, als die Personifizierung einer als absolut gesetzten Objektivität.
Die Allweisheit möge sich also erbarmen ihrer eigenen Totalität. Denn das Individuum, das Glück des einzelnen Menschen, bedarf aller Zuwendung und Trauer.

Der gebrochene Mensch steht über allen Plänen.

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Mark Erschüttert Autodidakt
Mark Erschüttert ist gelernter Kaufmann für Büromanagement, mehr wohl aber liebevoller Glücksritter und impulsiver Geist. Als Stiefpapa und Studienabbrecher lebt er im Grenzgängertum zwischen kritischem Utopismus und profanem Realismus. Zudem: Dialektiker. Humanist. Unitarier – mit einer metaphysischen Hoffnung auf das Beste: Die negativ deologische Yeshu’a im Blick. Musikalisch ist er interessiert am Goth – insbesondere am Postpunk und Dark Wave – ohne jedoch vom esoterischen Überschuss irgendeiner sogenannten „schwarzen Szene“ betroffen zu sein. In der Malerei genießt er den Surrealismus, das Unverständige dabei mehr, als das Kitschige, zum Klischee Geronnene. Doch duldet er kein Stillstehen, gibt sich bei Allem auch die Freiheit sich zu entwickeln und am Morgen das Gegenteil zu genießen – ob Jazz oder Pop Art. Seine weitestgehend autodidaktische Bildung, sowohl im Privaten, wie auch in politischen Organisationen, ist nahezu frei von institutionellem Kapital. Es bleibt ihm eine beschädigte Seele, die jedoch das Denken, wie das Fühlen liebt. Er ist zwar gerne für sich, schätzt doch sonders die Verbundenheit und das Leben, liebt dabei zuvorderst auch all jene Menschen, die ihn prägten und noch immer prägen.

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