Kurze Gedanken zu Depeche Mode – Precious:
Es findet sich zuweilen auch ein Stück Philosophie in massenkulturellen Gütern.
Es gibt da diesen Vers in dem Lied Precious von Depeche Mode, der mich trotz meines praktischen Atheismus immer wieder zutiefst berührt:
„If god has a masterplan that only he understands / I hope it’s your eyes he’s seeing through“
Angenommen wird hier ein klassisches Gottesbild: Eine bürokratische Entität, die alles im Vorhinein weiß, ein jedem Menschen seinen Platz zuweist und alle Dinge so plant, dass sie unausweichlich auch so eintreten.
Diese allmächtige Instanz, so die Forderung, möge jedoch zurücktreten hinter die Subjektivität des Individuums, das das ihm zugetragene Leid real erfährt und in seiner Erfahrung mehr zu sehen vermag, als die Personifizierung einer als absolut gesetzten Objektivität.
Die Allweisheit möge sich also erbarmen ihrer eigenen Totalität. Denn das Individuum, das Glück des einzelnen Menschen, bedarf aller Zuwendung und Trauer.
Der gebrochene Mensch steht über allen Plänen.


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