Ein Bild und eine Frage:
Da ist ein Loch.
Es ist dunkel.
Doch ist dieses nicht einfach dunkel, wie die Nacht es zu sein pflegt. Auch nicht dunkel, wie eine Sofaritze im Ledersofa, ja nicht einmal so dunkel wie sich uns der Weltraum in seinen weitesten Voids präsentieren vermag.
Nein.
Stelle dir hiergegen das schwärzeste Schwarz vor, in sich vollkommen unterschiedslos, glatt und leer.
Die Finsternis dieses Loches nun erscheint tiefer.
Als hätte man diesem schwärzesten Schwarz, so es denn existierte, ganz augenscheinlich alle Sättigung und alle Helligkeit entzogen, die man keinem sonstigen Schwarz zuvor noch je zugesprochen hätte.
Dieses hier verweilt also in einer unbestimmten Negativität, als sei es der Welt um sich herum in Schuldigkeit getreten, als sei seine Farbe nicht Null sondern vielmehr um ein Unendliches kleiner.
Du fürchtest eben aus diesem Grunde des existenziellen Kredits, dass diese Düsternis saugen müsse, wie ein Vakuum saugen muss, wenn es von Dichte umhüllt ist.
Du befürchtest so, dass es zerren muss an allem irdischen Licht zugleich, vernichten alles, was noch glänzt.
Allerdings tut es dies wohl völlig ohne zu wachsen. Denn das Loch verschlingt dich ohne zu fressen, es zieht an dir ohne eine eigene, erkennbare Bewegung.
Dieses Loch schließlich, so charakterisiert, wie beschrieben, klebt dir an der Decke, blickt auf dich herab, während du selbst – auf dem Rücken liegend – unentwegt hinein starrst.
Nun sage mir:
Was befindet sich in diesem Loch?



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